Apollo 13
 
 © www.mondatlas.de
 
 Version 19. November 2001 von Wolfgang  Planding
 
 
Apollo 13
                                
                Crew:
                James A. Lovell, Jr. 
                John L. Swigert, Jr. 
                Fred W. Haise, Jr. 
                
                Rakete: Saturn V
                     (Odyssey and Aquarius)
                Start 11. April 1970
                Dauer: 5 Tage 23 Stunden
                 Einsatzziel: Bemannte Mondlandung 
               Zielort: Fra Mauro (nicht erreicht)
                   Rückkehr
                17. April 1970
                
                          
Die NASA startet am 11. April
1970 Apollo 13. Sie sollte im Krater Fra Mauro landen.
           Während Apollo 11 und 12 noch von großem öffentlichen
    Interesse  begleitet waren, nahm mittlerweile kaum jemand mehr Notiz
vom    erneuten Flug  zum Mond. Nicht einmal Live-Übertragungen aus
Raumkapsel    waren mehr vorgesehen.
          Schon während des Starts, nach
 dem   Abtrennen   der ersten Raketenstufe, gab es ein Problem: Eines der
fünf   J-2 Triebwerke   zündete nicht. Damit fehlten etwa 20% Schub.
Man konnte   dies ausgleichen,   indem man die restlichen vier Triebwerke
einfach etwas   länger brennen   ließ.
          Die dritte Stufe brachte Apollo 13 
dann   wie   vorgesehen und Orbit und nach einem erneuten Zünden die 
Triebwerks   erreichte  das Raumschiff den geplanten Kurs zum Mond. 
          Die Kopplungsmanöver zur Aquarius-Mondlandefähre
     gelangen problemlos. Nach etwa drei Tagen Flugzeit betrug die Entfernung
    zum Mond noch etwa 40.000 km. Dabei wurden die ersten Vorbereitungen
für      die bevorstehenden Flugmanöver vorbereitet. Beim Aktivieren
eines   Sauerstofftanks   ereignete sich plötzlich eine Explosion im
Servicemodul.   Das ganze Raumschiff  schlingerte so stark, dass kaum noch
der Kurs zu halten   war. Nahezu sämtliche  Warnlampen leuchteten auf. 
        Einer der beiden  Sauerstofftanks leckte und wirkte wie ein störendes,
   unkontrollierbares  Raketentriebwerk. 
    Komandant   James  Lovell meldete: "Houston, we have a problem"
          . Panik sowohl in der Apollo 13 als
 auch   in  der Bodenstation. Man versuchte mühsam die Kontrolle über 
 die  Mission  zu behalten. Nach etwa einer Stunde war der Sauerstoff aus 
Tank 2 vollkommen  entwichen und man konnte langsam wieder Kontrolle über
   die Flugrichtung  erlangen. Jedoch war ein Großteil der Energieversorgung
    in der Odyssey  Kommandokapsel zusammengebrochen. Die Akkus hatten nur
 noch   gut 20% Leistung.  Zu wenig um auf dem Mond zu landen. 
          Es gab nun theoretisch zwei Möglichkeiten
     für die Rückkehr zur Erde: Erstens komplettes Abbremsen der
 Raumkapsel,    wenden und erneutes Zünden der Triebwerke mit Richtung
 Erde. Für    ein solches Manöver war jedoch die dafür benötigte
 Treibstoffmenge    nicht an Bord. Es blieb also nur die Lösung übrig,
 den Flug in   Richtung Mond fortzusetzen. Ohne Treibstoff zu verbrauchen
wurde die Apollo   13 von der Anziehungskraft des Mondes eingefangen. Es
war dann nur eine Frage  des richtigen Zeitpunktes, wann und wie lange das
Triebwerk im Mondorbit  erneut gezündet werden musste, um wieder, wie
geplant, Kurs auf die Erde nehmen zu können. Das Problem bestand darin,
dass die Mondfähre  Aquarius noch an der Kommandokapsel angedockt war
und somit die Gesamtmasse  und damit auch der Treibstoffverbrauch des Raumschiffs
 wesentlich größer    ausfällt ist, als bei einer „normalen"
 Rückkehr der Fall ist.  Man  durfte sich keine Fehler erlauben, denn
 jede noch so geringe Kursänderung    benötigte den kostbaren Treibstoff,
 der noch dringend für das  Abbremsen  im Erdorbit benötigt wird.
 
          Den Astronauten gelang es tatsächlich 
    den optimalen Kurs zu treffen. Aufgrund der geschwächten Batterien 
  rechte  jedoch der Strom nicht mehr für die nächsten  Tage 
  aus. In  aller Eile wurde ein Notfallplan erarbeitet, welche Systeme abgeschaltet
    werden können. Doch auch bei minimalster Last würden die Batterien
    nur noch für 30 Minuten Strom liefern können. 
          Man entschloss sich daher, die Kommandokapsel
     vollständig abzuschalten und in die noch  angedockte, funktionsfähige
     Mondlandefähre Aquarius zu wechseln.     
          Die drei Astronauten glaubten sich 
dort   zunächst   in Sicherheit. Langsam stieg jedoch der CO2 Gehalt 
bedrohlich   an. Die Mondfähre   -und damit auch die Belüftungssysteme- 
war  nur für 2 Personen konzipiert.  Dank der guten Improvisation der 
Techniker   am Boden konnten die CO2 Filer  der Kommandokapsel an Bord soweit 
umgebaut   werden, dass sie auch für  drei Astronauten ausreichend blieben. 
          Ein Problem konnte man in den Griff
 bekommen     und das nächste stand bereits bevor: Auch die Stromversorgung
 der  Aquarius   reichte nicht bis zur Rückkehr auf die Erde. Also mussten
  alle nicht   dringend benötigten Geräte und Verbraucher abgeschaltet
  werden.   Dazu zählte auch das Heizungssystem. Innerhalb kurzer Zeit
  sanken die   Temperaturen im Schiff auf -10 Grad. Durch die Feuchtigkeit
 in der Luft bildete  sich im ganzen Innenraum der Aquarius ein Eisfilm.
Abwechselnd    teilten sich  die drei Astronauten die beiden, wärmenden
Raumanzüge,    die für  den Mondspaziergang gedacht waren. 
Dennoch verloren  sie  in dieser Kälte  einen Großteil der Konzentration
und Aufmerksamkeit.    
          Als sich die Kapsel der Erde näherte
    kamen  die nächsten Probleme auf. Die das „schlafende" Raumschiff
 müsste    wieder reaktiviert werden. Der dabei schmelzende Eisfilm
in  der Elektrik   des Raumschiffs könnte Kurzschlüsse und Fehlfunktionen 
 verursachen.    Auch wurde von der NASA nie erprobt, ob die tiefgekühlten
 Navigationssysteme    in diesem Zustand noch funktionsfähig sind. Ferner
 war nicht genau  bekannt,  in wieweit die Stromversorgung aus den unterkühlten
 Batterien  noch gewährleistet  werden konnte. 
          Es blieb nichts anderes übrig,
 als   alles   auf eine Karte zu setzen und zu hoffen. Kurz vor dem Zünden
  der Bremsrakete   wurde das Servicemodul und die Mondfähre Aquarius
 von der Kommandokapsel   abgetrennt. Jetzt konnten die drei Astronauten
erstmals    ihr defektes Versorgungsmodul   sehen.  Auf der oberen Seite
war fast    die gesamte Verkleidung herausgerissen   worden. 
          Mit dem letzten Treibstoffvorrat wurde 
  dann   die Bremsphase eingeleitet. Leider richte der Treibstoff nicht mehr 
  für   den idealen Eintrittswinkel in die Erdatmosphäre aus. Etwas 
  zu steil   drang die Kommandokapsel ein. Dies hat zur Folge, dass die Hitzeentwicklung
     deutlich zunahm. Die Techniker befürchtetem, dass bei der Explosion
    des Sauerstofftanks möglichweise auch der Hitzeschild beschädigt
    würde. Die Kapsel würde dann verglühen.
          Glücklicherweise überstand 
 der   Hitzeschild  den Wiedereintritt unbeschadet und Apollo 13 landete am
 17.  April 1970 wie  geplant im Pazifik. Es war die genaueste Landung, die
 je mit einer Apollokapsel  erzielt wurde. 
          
          Auch wenn diese Mond-Mission fehlgeschlagen
     ist,  war es dennoch ein Erfolg, da man die Astronauten wieder
zur    Erde  holen konnte, was am Anfang des Unglücks für fast
unmöglich      erschien. Die NASA bezeichnete die Apollo 13 Mission
daher als einen „Erfolgreichen     Fehlschlag"