Die NASA hatte den Start der ersten Apollo-Mission für den Februar 1967 geplant. Er sollte
ein Testflug in den Erdorbit werden. Leider kam es gar nicht soweit. Beim Bodentraining ereignete sich
ein schrecklicher Unfall. Die drei Astronauten übten gerade in der Kommandokapsel -unter
simmulierten Weltraumbedingungen- Kursmanöver, als plötzlich ein Feuer ausbrach. In Sekunden fing der ganze Innenraum an lichterloh zu brennen.
Sofort eilte ein Notfallteam heran, aber alle Versuche, die Luke zu öffnen bzw das Feuer zu löschen und ihre Kollegen zu befreien, scheiterten. Die Hitze des Feuers verzog die Luke so stark, daß sie klemmte. Dazu kam, daß sich im inneren der Kapsel ein gewaltiger Überdruck aufbaute, der ein öffnen per Hand verhinderte. Das Rettungsteam musste hilflos zusehen, wie ihre Kollegen im inneren der Kapsel mit dem Tode rangen, erstickten und schließlich verbrannten.
An den Apollokapseln hatte man absichtlich keine Sprengluken eingebaut, da man mögliche Fehlfunktionen damit vermeiden wollte.
Nun ging es darum, die Ursache des Brandes ausfindig zu machen: Um Gewicht im Weltall zu sparen waren die Tanks für die Atemluft in der Kapsel mit reinem Sauerstoff gefüllt worden. Ein winziger Funken oder Lichtbogen genügt dann, damit leicht entzündbare Teile, wie sie in der Verkleidung verwendet
wurden, sofort Feuer fangen. Die NASA mußte sich deswegen schwere Vorwürfe gefallen lassen.
Dies führte zu einer komletten Überarbeitung der Kommandokapsel. Man verwendete nur noch schwer bzw nicht entflammbares Material. Ferner wurde ein automatisches Stickstofflöschssystem eingebaut. Auch wurden die Luken neu konzipiert. Man sollte sie künftig unter allen Druck und Temperaturverhältnissen öffnen können.
Somit wurde Apollo 1 und auch die geplanten anschliessenden Missionen Apollo 2 und 3 komplett gestrichen und nie wieder nachgeholt.
Dieser tragische Unfall warf das ganze Apolloprogramm um 1 1/2 Jahre zurück. Die Hoffnung, noch vor den Sowjets den Mond zu errichen, schwand zusehends. Doch das Projekt Mond sollte so schnell nicht aufgegeben werden, da die Sowjetunion ebenfalls daran arbeitete. Die Amerikaner wollten den Sowjets voraus sein. Es
musste also weitergeforscht werden!
Apollo 4 bis Apollo 6 waren unbemannt und dienten lediglich zum Test der "Saturn V". Diese Rakete war eine
der großartigsten Konstruktionen dieser Zeit. Der deutsche Wissenschaftlicher Wernher von Braun hat dieses Meisterwerk geschaffen. Trotz vieler Fehlschläge kleinerer Raketen, war die Saturn V - ein Riesengigant - von Erfolg gekrönt! Der 110 Meter hohe und 2800 Tonnen schwere Koloss hatte die Mondlandung überhaupt erst möglich gemacht. Apollo 4 bis 6 waren für Testzwecke der Saturn bestimmt. Man verwendete für die Flüge in den Erdorbit auch eine kleinere Version, die
Saturn 1B. Die Flüge verliefen alle soweit erfolgreich.
Mit der Saturn V hatte Amerika einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Sowjetunion, die mit vielen Fehlstarts zu kämpfen hatte. Auch sie hatten mit Koroljow einen guten Raketenbauer, der aber leider frühzeitig verstorben ist. Einen gleichwertigen Mitarbeiter hatten sie nicht. Es gibt heute noch
Behauptungen, dass die Russen den Wettlauf zum Mond gewonnen hätten, wenn der sowjetische Raketenkonstrukteur nicht so zeitig verstorben wäre.