Version vom 23.2.2023
Die erste Exkursion des Kurses 2023 hat an einem Mittwoch Abend stattgefunden und war ein voller Erfolg. Trotz Nebels in der Stadt war es in Kreuzstrasse permanent klar. Kurz nach 19:00 waren 24 Teilnehmer vor Ort und haben mit dem bekannten 8Zoll Dobson und 25x100 Fernglas beobachtet. Der neue 50cm Dobson erlebte auch seinen ersten Einsatz und hat gut funktioniert. Parallel zur visuellen Beobachtung haben diverse Leute mit ganz verschiedenen Mitteln Fotos gemacht, hier zeigen/verlinken wir dann bald ein paar Ergebnisse. Im Laufe des Abends wurden die Leute dann langsam weniger, es waren aber wohl alle zufrieden.
Der Standort erwies sich wie erhofft als gut geeignet. Am störendsten waren die Lichter von Autos die am frühen Abend noch aus Westen auf uns zufuhren, das wurde später natürlich immer seltener. Das Gasthaus war anfangs noch voll beleuchtet (wir hatten noch nicht mit ihnen gesprochen) um 8 haben Sie dann aber alle rausgeworfen um mit der Belegschaft zum Bowling zu fahren. Wir hatten dann zwar keinerlei Zugang mehr, aber es war auch sofort sehr dunkel. In Zukunft werden sie uns sicherlich beim Licht entgegenkommen (wenn wir auch was konsumieren und freundlich sind...)
Die Himmelsqualität war in die meisten Richtungen gut oder sehr gut, die Wintermilchstrasse schön zu sehen. Natürlich wäre es im Gebirge nochmal besser, aber der Unterschied zur VSW war riesig. Dies ist vermutlich der beste Standort um München mit direktem S-Bahn Anschluss und sicher viel besser als die bisherigen Standorte. Es war praktisch windstill bei leichtem Frost, auf vielen Flächen bildete sich Raureif.
Richtig diszipliniert "gearbeitet" haben wir nicht, viele der empfohlenen Zielobjekte wurden auch nicht beachtet, dennoch haben wir einiges gesehen:
In der Summe war es sehr erfolgreich. Der Besitzer der Kiesgrube kam noch kurz vorbeigefahren, um zu schauen ob wir seine Geräte stehlen, aber auch das konnten wir klären. Um Mitternacht haben wir den Standort sauberer hinterlassen als wir ihn vorfanden. Um 1:00 waren die Fernrohre wieder an der VSW und gegen 2:15 war ich im Bett. Passt. Das machen wir wieder!
Was haben wir gelernt:
Hier noch der Bericht von Bernd, auch mit schönem Bild des Kometen.
Der Klassiker mit fast der ganzen Gruppe und dem Schriftzug. Ich erkenne da viele. Am Himmel auch einige Objekte.
Von links: 8er, 20er und grosses Fernglas im Gewimmel der Nutzer. An der Warnweste sollt ihr ihn erkennen.
Im Zenit braucht es einen kleinen Hocker, aber der Zenitspiegel wäre noch drehbar.
Letztes Objekt tief im Osten, M3, knapp über dem Milchwagen. Rotes Licht kommt vom Fotograf auf der anderen Seite.
Nach halb 12, im Westen sinkt nun langsam der Winterhimmel nieder.
Ich hatte zwei alte DSLRs im Dauerbetrieb laufen, um das Gewusel der Leute und den Sternenhimmel zu dokumentieren.
Strichspur aus einer langen Serie mit einer rotempfindlichen Kamera, die gleich auf dem Wall im Süden stand. Durch das mathematische Verfahren dieser Bildkombination sieht das nun viel heller aus als wir es erlebt haben.
Strichspur aus einer kürzeren Serie nach Süden. Wir waren immer mal wieder auch mit Weisslicht unterwegs, was hier sehr deutlich sichtbar wird. Im Süden ist der Blick zum Horizont recht klar.
Blick nach Osten in der zweiten Hälfte der Veranstaltung. Der beleuchtete Abbau ist hier auch schon teilweise erfasst. Nördlich und Südlich vom Himmelsäquator krümmen die Spuren sich unterschiedlich.
In langen Serien ist oftmals noch unerwartetes zu finden:
Meteor in Richtung Osten, Sternbild Coma
Schwacher Meteor in Richtung Osten
Die zweite Exkursion hat am Dienstag dem 21.2. in Kreuzstrasse stattgefunden. Trotz eines Problems mit der eigentlichen Einladungsmail waren ca 17 Leute da, davon aber nicht so viele Kursteilnehmer. Das Wetter war wieder gut, nur das Gasthaus hatte volle Beleuchtung und wollte diese nicht vorzeitig ausmachen. Erst um 9 wurde es dann dunkel. Wir werden ihnen mit einer Leiter an die Lampen steigen und Blenden anbringen, dazu haben sie ja gesagt. An der Beziehung werden wir weiter arbeiten... Es war wärmer als letztes Mal, im Laufe der Nacht wurde die Transparenz aber irgendwie schlechter.
Wir haben wieder diverse Objekte angeschaut: den Orionnebel natürlich, Flamenebel NGC2024 am linken Gürtelstern, M37 mit rotem Stern, M35 mit NGC2158 und den Krebsnebel M1. Der 2022E3 Komet war nochmal dran und auch schon Teile des Frühlingshimmels: das Leotriplet, die Nadel NGC4565, die Whirlpoolgalaxie M51, M81 und M82, die interagierenden NGC4485/NGC4490. Auch der Doppelquasar war wieder dran und zu erahnen. Diesmal fanden wir den richtigen Kugelsternhaufen M3 und dann war es schon wieder halb zwölf und wir kamen zum Ende.
Zwei Kollegen hatten noch Geräte mitgebracht:
Fotografiert habe ich auch wieder parallel und ein paar lustige Dinge kamen dabei heraus:
Der Komet war schon schwach und stand westlich vom Orion, bei seinem Jagdbogen.
Orion und die Region um den Kometen westlich davon, aufgenommen in einer 30s Aufnahme von der Zeitrafferkamera, gleich nach dem Aufbau. Krasses Pferd, diese Strukturen des Kometen sind uns visuell gar nicht aufgefallen!
Dies ist das ganze Foto und nun erkennen wir auch was da passiert ist: Der besondere Komet ist nur ein dicker Reflex eines Blitzlichts! Solche Reflexe im Bild sind häufiger als man meint und haben schon für viel Verwirrung gesorgt (Extremfall: "Heavens Gate").
Hier eine einfache Aufnahme von 2022E3 von dem Abend.
Maximum der traditionellen Bildserie der Zeitrafferkamera.
210s nach Westen mit einem 8mm Fisheye belichtet, nachgeführt auf einer Uhrwerksmontierung. Der hellere Fleck unter dem Orion ist die Richtung nach Holzkirchen.
Etwas später dann 440s nach Westen mit einem 8mm Fisheye belichtet, nachgeführt auf einer Uhrwerksmontierung. Wintermilchstrasse von Puppis bis Cassiopeia.
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