Unterlagen zum 2. Kurstag
Martin Elsässer, Markus Bentz
Orientierung am Himmel
Eines der zentralen Themen dieses Kurses: Wo steht Was am Himmel und Wie richte ich das Gerät darauf aus?
Werkzeug: Drehbare Sternkarte
Die drehbare Sternkarte ist ein schönes, einfaches Werkzeug und gehört in jeden Haushalt.
Sie braucht keinen Strom und stört von sich aus nie die Dunkeladaption.
Aufbau
Erläuterung des Aufbaus am aktuellen Modell des Kosmos-verlags:
Drehbare Sternkarte
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Die Karte wird aufrecht mit Blick nach Süden gehalten
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Zentriert auf den nördlichen Himmelspol (Polarstern)
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Der sichtbare Bereich ist drehbar, passend zu Datum/Uhrzeit
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Außen gibt es Skalen für Uhrzeit, Datum, Wahre Sonne und Rektaszension
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Ein separat drehbarer Zeiger dient zum Finden der Sonnenposition und Ablesen von Koordinaten
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Weitere Hilfslinien liegen über und unter dem Horizont
Der Zeiger
Die Wahre Sonne
Dämmerungsende
Sonnenuntergang
Benutzung
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Aktueller Himmel zum Zeitpunkt X: Datum auf Uhrzeit einstellen
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Sonnenstand zu einem bestimmten Datum: Zeiger auf Sonnendatum einstellen, Sonne steht auf der Ekliptik
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Sonnenauf- und Untergang, Dämmerungen zu einem bestimmten Datum
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Himmels-koordinaten von Objekten auf der Karte ablesen
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Ort am Himmel zu bekannten Himmelskoordinaten finden
Aktueller Sternenhimmel
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Markante Sternbilder, Herbst- und Winterhimmel
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Aktuelle Position der Planeten
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Besondere Himmelsobjekte
Objekte am Himmel auffinden
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Grundlegende Orientierung am Himmel, Himmelsrichtungen
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Kenntnis des Standorts und ggf. bekannter Horizontmarken wie "Die Kirche steht ca auf Azimut 160°" ist hilfreich
1. Zielobjekt direkt visuell sichtbar, zB. Jupiter heute Abend
Direktes Einstellen mit dem Gerät:
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Über Kanten des Geräts grob peilen
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Objekt im Sucher zentrieren
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In der Hauptoptik betrachten
2. Position des Objekts auf der Karte bekannt
Starhopping, eine zentrale Methode zum Auffinden der Objekte:
Das Gerät auf ein markantes Objekt in der Nähe einstellen, dann sich von da aus über markante Sterngruppen oder Sterne die ich mit dem Sucher oder Hauptrohr noch sehen kann weiter hangeln, bis zum Ort des Objekts. Immer Obacht auf mögliche Spiegelungen / Drehungen des Bildes im Sucher / Hauptrohr!
Diese Pfade und Muster sind dann auch das was man sich merkt und dann leicht am Himmel wiedererkennen kann.
Starhopping-Beispiel: Eskimonebel
Starhopping-Beispiel: NGC2371
3. Koordinaten des Objekts sind bekannt (zB. aktueller Komet)
Position in der Karte finden, dann Starhopping zu der Position
4. Einstellen über Koordinatensysteme
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Nutzung der Teilkreise einer parallaktischen Montierung: (relativ in Stunde, absolut in Deklination)
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Direkte Koordinatenanzeige einer Steuerung. Das geht auch an Systemen ohne Motoren, wenn Positionsmesser (Encoder) angebaut sind.
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Selber anfahren lassen nach Auswahl in einem Menu: GoTo-Montierung
Wenn es nicht klappt
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Immer die reale Bewegung am Himmel von dem ggf. gedrehten/gespiegelten Anblick im Sucher/Okular unterscheiden.
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Alles nochmal zurück und die Grundlagen checken: Sucher, Fokus, Startpunkt, korrekten Pfad, Zwischenpunkte des Pfades verifizieren.
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Ggf. die eigene Erwartungshaltung hinterfragen: ist das Objekt zu groß/klein, zu hell/dunkel...
Zielobjekte des Abends
Wo genau stehen sie, mögliche Pfade dahin fürs Starhopping, geeignetes Gerät oder Vergrößerung
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Jupiter: Hell, sofort sichtbar
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Plejaden: Noch gut mit freiem Auge sichtbar. Der grosse Feldstecher ist ideal, wegen des grossen Gesichtsfeldes.
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Orionnebel: Unterhalb der Gürtelsterne des markanten Sternbilds Orion
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M35: Sternhaufen an der oberen, rechten Ecke des Sternbilds Zwillinge
Praxis
Praxis an den kleinen Geräten:
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Erläuterung der Geräte und Vorführung der Bedienung
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Eigenes Üben: Jeder soll alle Gerätetypen mal benutzen
Vorbereitung / Schnellcheck:
- Fokus an weit entferntem Objekt prüfen / einstellen
- Justierung des Suchers zum Hauptrohr an einem weit entfernten Objekt prüfen
Einstellen der Objekte:
- Über das Rohr hinweg peilen und das Fernrohr grob auf das Zielobjekt ausrichten
- Zielobjekt (oder zumindest die richtige Stelle) im Sucher mittig einstellen
- Zielobjekt im Hauptrohr zentrieren und ausgiebig betrachten, Variationen einbringen: Vergrößerung, Filter, indirektes Sehen ...
- Dokumentation, Beobachtungsbuch, eine kleine Skizze...
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