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Version vom 05. Dezember 2001 von Alexander Grüner
In meiner Diplomarbeit aus dem Jahre 1999 beschäftigte ich mich
mit der Bedeckung des schwarzen Lochs Sco-X1 durch den Mond. Dieses Ereignis
wurde mit dem Röntgensatellit 
 ROSAT beobachtet.
Das kurze Kapitel, daß sich mit der Röntgenstrahlung die vom Mond kommt, beschäftigt, 
 ist im folgenden zu lesen. Anmerkungen in eckigen Klammern bezeichnen entweder 
 Literaturhinweise, die hier durch [...] ersetzt wurden, oder Erläuterungen des Textes.
   
   Weitere Bilder der Bedeckung von Sco-X1
Während der Bedeckung von Sco-X1 wurde natürlich auch der Mond
     von ROSAT aus beobachtet. Die Ergebnisse die sich daraus ergeben sind
 im   folgenden kurz dargestellt. Die ersten Röntgenstrahlen vom Mond
 wurden   am 29. Juni 1990 vom PSPC des ROSATs entdeckt, als sich während
 einer   Verifikation des Lageregelungs- und Kontrollsystems der Mond in
das  Gesichtsfeld   bewegte. Im anschließenden All-Sky Survey wurde
der Mond noch mehr  als zwanzigmal beobachtet.
Die Röntgenstrahlung vom Mond besteht im wesentlichen aus Röntgenstrahlung 
    von der Sonne, die an der Mondoberfläche reflektiert bzw. gestreut 
  wird.
    Der Mond war während der gesamten Beobachtungszeit von Sco-X1 auf
   dem Detektor des PSPC sichtbar. Die Beobachtungszeit betrug 1250 Sekunden.
    In dieser Zeit wurden 7279 Photonen in einem Energiebereich von 0.08
-  0.41   keV registriert [...], die dem Mond zugeordnet werden konnten.
Dies  entspricht   einer Flächenhelligkeit von ca. 5.8 ±
0.1 Photonen  pro Sekunde  oder ca. 145 ± 2.5 * 10 ^-4 counts
pro (s*arcmin^2)).   Die Fehlergröße  ergibt sich aus der Tatsache,
daß sich  die Photonenanzahl vom Mond mit unterschiedlichem [Auswertungsalgorithmus] 
 ändert. Messungen des All-Sky Surveys aus den Jahren 1990 und 91 [...] 
 ergaben ca. 230 ± 23  * 10^-4 counts pro (s*arcmin^2)). Die Sonnenaktivität
  war zu diesem Zeitpunkt in einem Maximum. Der solare Radiofluß betrug
  zu diesem Zeitpunkt ca. 195*10^-22 pro (Wm^2*s) bei 10.7 cmWellenlänge
  auf der Erde [...], während am 20. Februar 1998 94*10^-22 pro (Wm^2*s)
  vorhanden waren. Er ist ein Maß für den extremen UV-Fluß
  (EUV) der Sonne, und damit für ihre Aktivität. Das Verhältnis
  des Radioflusses zwischen den Beobachtungen beträgt ca. 2.1. Nach
dem   EUV-Modell sollte das Verhältnis dann 1.8 für die Flächenhelligkeiten
  betragen. Diese besitzen bei dieser Messung ein Verhältnis von ca.
1.6  . Die Diskrepanz kann dadurch erklärt werden, daß in den
Modellen  der Sonne die Extrapolation des solaren Radio- und EUV-Flusses
in den Röntgenbereich   nicht einer einfachen linearen Beziehung folgt.
          Damit werden die Ergebnisse von M. Freyberg [...] bestätigt.
   
    
   
    Das Spektrum aus dem niederen Energiebereich 0.08-0.60 keV ist sehr ähnlich
    demjenigen früherer Untersuchungen. Der höherenergetische Anteil
    ist jedoch verfälscht, da hier Sco-X1 mit hinein streut.Das Mondspektrum
    setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Die erste Komponente besteht
 aus   an der Mondoberfläche elastisch gestreuten Photonen der Sonne
(Thomson-Streuung).   Das Spektrum der Sonne bleibt nach der Streuung erhalten.
Als zweite Komponente   kommt die Floureszensstrahlung hinzu. Sie wird auf
dem Mond erzeugt, indem   Röntgenstrahlung Atome an der Mondoberfläche
          anregt, die dann charakteristische Energien abstrahlen (Linienemission). 
    Die häufigste Linienemission tritt bei Sauerstoff (0.54 keV) auf. 
 Sie   ist schwach in den Spektren zu erkennen. Besonders stark ist diese 
Linie  während der aktiven Sonnenphase. Die Sco-X1 Beobachtung fand aber
während  einer inaktiven Sonnenphase statt. Weitere Linienemissionen 
treten bei Magnesium   (1.25 keV), Aluminium (1.49 keV) und Silizium (1.74 
keV) auf. Allerdings  sind sie 100 mal schwächer als die des Sauerstoffs 
und hier nicht nachweisbar.
    
    
     
    
    