Unterlagen zum 3. Kurstag
Martin Elsässer, Markus Bentz
Okulare, der wechselbare Teil der Optik
Wahres und scheinbares Gesichtsfeld
So funktioniert es:
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Das Objektiv erzeugt ein reales Bild des Motivs in der "Brennebene". Die Objektivbrennweite bestimmt den Maßstab dieses Bildes in ° / mm. Bei f=573mm : 1° wird 1cm groß abgebildet. (Sonne / Mond dann 5mm)
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Okulare haben eine sog. Feldblende. Diese bestimmt den sichtbaren Ausschnitt aus dem vom Fernrohrobjektiv erzeugten Bild. Dieser Ausschnitt am Himmel ist dann das wahre Gesichtsfeld dieser Kombination von Objektiv und Okular.
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Das scheinbare Gesichtsfeld ist der Winkel, unter dem der jeweilige Ausschnitt dem Betrachter erscheint. Das scheinbare Gesichtsfeld ist eine zentrale Konstruktionseigenschaft des Okulartyps.
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Das SG von Okularen variiert zwischen 20° (Blick durch eine lange Papierrolle = "Tunnelblick") und > 120° (den Kopf aus dem Fenster strecken = "Ohne Rand").
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Weitwinkelokulare mit großem scheinbaren Gesichtsfeld sind aufwändiger und teurer als solche mit "Tunnelblick". Bei Planetenbeobachtung zB reicht Tunnelblick aber völlig aus und liefert sogar schärfere Bilder.
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Je kleiner das wahre Gesichtsfeld, desto häufiger muss das Fernrohr ggf. manuell der Erddrehung nachgefürt werden.
Bildbeispiel: Scheinbares Gesichtsfeld
Szenario: Zwei Okulare mit gleicher Okularbrennweite fOk am selben Fernrohr: stark unterschiedliche Bauform ⇒ unterschiedliches scheinbares Gesichtsfeld
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Kleines scheinbares Gesichtsfeld eines "Planeten-okulars"
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Großes scheinbares Gesichtsfeld eines Weitwinkel-okulars
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Gesichtsfelder messen
Das wahre Gesichtsfeld eines Okulars an einem bestimmten Teleskop zu kennen ist praktisch, um zB Starhoppingpfade zu planen. Das Gesichtsfeld kann einfach gemessen werden: Sterne am Himmel bewegen sich durch die Erddrehung mit gut bekannten Geschwindigkeiten. Wir stoppen bei stehendem Teleskop einfach, wie lange ein passender Stern braucht um durch das ganze Feld zu wandern. Für einen Stern am Himmelsäquator entspricht jede Zeitsekunde Durchlaufdauer einem Winkel von 15Bogensekunden am Himmel.
Das scheinbare Gesichtsfeld ist eine Konstruktionseingenschaft des Okulars, manchmal steht das sogar drauf. Die genaue Zahl ist auch nicht wichtig, wichtiger ist das der jeweilige Nutzer gut mit dem Okular zurechtkommt. Messen würde ich das vielleicht durch Vergleich mit bekannten Okularen, aber das Bedürfnis danach hatte ich nie.
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