Erste Exkursion am 31. Januar 2024
Die erste Exkursion hat diesmal noch vor Ende des Kurses stattgefunden. An einem Wochentag haben sich fast 20 Beobachter (und ein Säugling) bei guten Bedingungen in Kreuzstrasse eingefunden, darunter auch Alumni früherer Kurse. Durch den Ruhetag des Bartewirts war es vor Ort recht dunkel, das Licht beim Chalet haben wir später wieder abgedeckt. Es stand diesmal nur ein Milchwagen auf dem Weg. Die Autos aus Westen waren aushaltbar, vielleicht können wir da aber doch noch was verbessern.
Ein Gruppenbild der meisten Teilnehmer, unter dem Winterhimmel posierend. Links der große Dobson, rechts der kleine. Diesmal aufgenommen mit meiner einfachen Kamera, Markus schrieb wieder mit Licht. Wir waren diesmal sehr auf der Länge des Weges verteilt, die diversen anderen Geräte sind hier nicht zu sehen.
Wir kamen gegen 18:45 vor Ort an, wo schon einige Leute aktiv waren. Ein kompakter 22" Dobson wurde gerade aufgebaut, ein sehr spannendes Gerät das viele schöne Dinge zeigte. Recht früh spielte sich ein technisches Drama ab, als einem TN sein Computerteleskop vom Stativ stürzte und deutlichen Schaden nahm. Oh je, mal sehen was da noch zu retten ist. Der Kollege hat danach aber noch lange visuell mit seinem Dobson weiter geschaut und dabei auch neue Objekte gefunden, als kleiner Trost.
Ein weiteres All-inklusive Computerteleskop war noch im Einsatz und auch eine Montierung mit Teleobjektiv, vielleicht kriegen wir noch "Ergebnisse". Meine eigenen Foto-Aktivitäten waren durch die diversen Ablenkungen belastet, mal sehen was noch rauskommt.
Nach 21:00 wurden es langsam weniger Leute, was sich nach 22:00 beschleunigte. Ab 23:15 kamen wir durch den Mond langsam zu einem natürlichen Ende, bei auch zunehmender Bewölkung. Um Mitternacht verliessen wir den Platz, ich war kurz nach 2 am Bett angekommen.
Umstände
Die Transparenz war gut, die Milchstrasse von Süden bis Cassiopeia zu erkennen. Das Seeing war nicht so gut, wir haben am 20er fast nur mit knapp 80x beobachtet, da war aber auch Faulheit dabei. Später zogen immer mal wieder Wolkenschwaden vorbei, es war aber immer was zu sehen. Es gab Tau und später etwas Rauhreif, aber nix besonderes.
Das Gasthaus war dunkel, das Chalet beherrschbar, nur die Autos aus Westen knallten rein, je nach Position vor/hinter dem Milchwagen.
Beobachtete Himmelsobjekte
Richtig diszipliniert "gearbeitet" haben wir nicht, dennoch haben wir einiges gesehen:
Doppelsternhaufen H und Chi sowie Andromedanebel mit Begleitern waren im 8er am besten, auch M35 mit NGC2158 waren dort gemeinsam zu sehen. Orionnebel, M37, Pferdekopfnebel und Eskimonebel waren im 20er natürlich sehr gut. Mit dem Filterrevolver waren die Nebel im 22er auch sehr gut zu sehen, das kompakte Design überzeugt. Der gute Refraktor daneben war ein tolle Ergänzung. Eulennebl M97 und M108 im Vorbeischwenken.
Ich erinnere mich noch an Castor, M82 und M81 und an viele Sternhaufen im kleinen Fernglas, aber für mich haben diese Abende immer einen eher chaotischen Charakter ;-). Ich hoffen den "Kunden" hat es auch gefallen...
Fotos
Meine obligatorische Strichspuraufnahme: diesmal hochkant mit nur 27 Aufnahmen a 30s mit stehender Kamera. Sternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Grosser Hund, Hase und ein irdischer Milchwagen
Zweite Exkursion am 6. Februar 2024
Die zweite Exkursion hat gleich am Dienstag nach dem letzten Kursabend stattgefunden. Das Wetter war recht warm und sehr trocken, aber auch windig. Die Transparenz war ok, es waren wohl immer irgendwo Zirren unterwegs. Bei dunklem Himmel stören die aber nicht dramatisch.
Wir waren von 18:30 bis 0:30 vor Ort, in der Summe waren wir ca 18 Leute.
Die Umgebung war wie gewohnt. Der Bartewirt hatte leider bis 21:30 Festbeleuchtung, aber wir konnten uns teilweise im Schatten des Milchwagens verstecken. Nach dem Erdunkeln des Gasthauses war dann alles einfacher.
Das obligatorische Gruppenbild, nun wieder von © Markus aufgenommen und mit Licht beschrifftet. Die Beleuchtung von links wirkt hier schlimmer als wir es erlebt haben.
Beobachtungen
- Gleich nach der Ankunft habe ich mit den kleinen Geräten den Kometen 12P/ Pons-Brooks im Schwan gesucht und gefunden, mit deutlich erkennbarer Koma, trotz Richtung München. Den haben dann auch die meisten TN noch gesehen
- Westliche Highlights wie die Sternhaufen h und chi im Perseus oder der Andromedanebel wurden immer wieder eingestellt.
- Knaller wie der Orionnebel oder die Plejaden waren auch mehrfach dran.
- Die Liste der kleineren Sternhaufen am Winterhimmel ist ja lang, M35 mit zwei Nachbarn, M37 mit rotem Stern, M46 mit Planetarischem Nebel NGC2438 drin stechen heraus.
- Der Flamenebel wurde eingestellt, der Pferdekopfnebel gleich darunter war wieder ein Ziel und mit H-Beta Filter klar genug zu sehen.
- M1 wurde nicht vergessen und der Eulennebel M97 war mehrfach dran.
- Der Doppelquasar bei NGC3079 war ein privates Ziel aber weniger sicher zu erkennen als im letzten Jahr...
- Galaxien wie NGC2903 und M51 zeigten später gute Details
- Der Gasnebel NGC2359 zeigte mit O3 Filter viele Details, den kannten manche Kollegen noch nicht
- Die Kugelsternhaufen M3 und der blasse NGC5466 waren dann das Betthupferl
- ...
Bilder
Von Markus, noch vor Licht-Aus beim Bartewirt
Über die Beobachter zum Orion, noch leuchtet von links der Bartewirt... (© Markus)
Orion und der mächtige Doppel-16er von Manfred. Ein tolles Gerät, aber nochmal sperriger als andere Konstuktionen. Es wohnt und reist im eigenen Fahrzeug. (© Markus)
Blick nach Nord-Osten, wir standen im Schatten des Milchwagens unter dem aufsteigenden Grossen Wagen. Der Bartewirt leuchtet noch, das wirkt hier extremer als es dann wirklich störend war. Ab 21:30 war dann Licht Aus (© Markus)
Blich nach Nord-Westen, Die Fernrohre standen im Schatten, je nach Blickrichtung. Auch hier wirkt es wieder heller als wir es erlebt haben. Auf der Wiese stand einsam die Kamera für die Strichspuraufnahmen. (© Markus)
Meine üblichen Strichspuren
Die lange Strichspur mit einer alten Canon, die nördlich unseres Standorts auf der Wiese stand. Hier ist nun die ganze Ansammlung zu sehen: rechts der Doppel-16er, dann der Kollege mit seinem 8Zoll Dobson und ein paar Kameras auf Stativen, dann der 8er der VSW, das Fernglas auf Stativ und der große Dobson. Selbst das Gruppenbild kam noch mit drauf.
Am Himmel ziehen der Orion und seine Umgebung ihre Bahn, ein paar Flugzeuge kreuzen auch. Der Himmelsäquator ist durch die Krümmung der Spuren erkennbar.
Strichspur mit der roten Canon und einem 8mm Fishheye. Das Objektiv hat bei Offenblende fröhliche Unschärfen und eh ein Problem mit Streulicht. Aber es kriegt halt auch viel vom Umfeld mit drauf...
Einfache Fotos, nach Licht Aus
Nach Licht Aus ist es dann sehr viel finsterer, hier ein später Blick nach Osten über den dunklen Bartewirt hinweg. Arcturus, Bootes, Coma, Frühlingshimmel
Später Blick nach Westen, der Winterhimmel sinkt langsam herab, mit geisterhaften Gestalten im Conclave
Das trifft die Stimmung nach Licht Aus recht gut, vielleicht etwas zu dunkel. Der Blick geht gerade flach nach Süden, vielleicht zu "Thors Helmet" ?
Letztes beleuchtetes Stimmungsbild mit Fernrohr, wir schauen wohl nochmal nach dem Eulennebel. Oder doch nach M3, der uns dort immer wieder verwirrt?
Je später der Abend...
Später kam unerwartet noch Alfredo vorbei, der ursprüngliche Erbauer des grossen Dobsons.
Glücklicherweise hat er wohl noch ein grösseres Gerät, was den Schmerz über den Verkauf hoffentlich lindern kann. Jetzt hat er ja den Standort gefunden und kann das gute Stück dort häufiger besuchen...
Wir konnten gemeinsam noch einiges mit dem schönen Gerät beobachten, Stathis Empfehlung von NGC2359 "Thors Helmet" links vom Sirius war denn mit O3 Filter sehr gut.
Aufnahmen von Adriaan
Ein weiterer Teilnehmer hatte parallel noch eine Kamera mit Teleobjektiv auf Stativ im Einsatz und hat Deep Sky Aufnahmen gemacht. Danke fürs zeigen.
Unterer Orion, Flamenebel, Pferdekopfnebel, RunningMan und Orionnebel, ca 1 Stunden Gesamtbelichtungszeit mit 135mm Tele. Die "normale" Kamera bringt das rote Wasserstoffleuchten nicht so brutal wie die umgebauten Kameras, dafür passt es besser zum visuellen Eindruck.
© Adriaan
Detail aus der obigen Aufnahme. Das sieht jetzt nicht so anders aus als wir es gesehen haben (je nach Mühe): Orionnebel als geschlossene Blase, ums Trapez viel heller, gedäpfte Farben, einige Details. Im grossen Fernrohr gab es feinere Details, dafür ist es hier halt einfacher zu erkennen.
© Adriaan
Hier ist die Wirkung nun schon anders. Visuell hatten wir nicht das weite Feld UND die schwachen Sterne. Unsere Strahlen waren visuell anders, die Reflexionsnebel aber auch erahnbar.
© Adriaan
Bis zum nächsten Mal.