Exkursionsbericht 2022
Gymnasium Kirchseeon am 23. Februar 2022
Bald nach Beginn der mondfreien Phase konnten wir die erste Exkursion machen. Es ging wieder zum Gymnasium Kirchseeon, vielen Dank für die Kooperation! Auch das nahe Berufsförderungswerk zeigt sich sehr kooperativ, so daß wir einige störende Lampen an dem Abend abdecken konnten. Auch hierfür unseren Dank!
20 Teilnehmer trudelten in Wellen ein und fanden auf dem nördlichen Hinterhof dann den 8er Dobson, den 13er Dobson und das 25x100 Fernglas der VSW vor.
Im Gymnasium war es sehr dunkel, expliziter Dank nochmal an den Hausmeister! Leider haben die Fussballer auf ihrem Platz mit voller Beleuchtung trainiert, aber auf dem hinteren Pausenhof hatten wir es dunkel genug.
Das Wetter war den ganzen Abend über sehr gut, nur ganz selten zogen minimale Schleierwolken durch. Die Temperaturen gingen knapp unter Null, es gab etwas Raureif, aber der Wind war nur schwach.
Viele Teilnehmer zeigten sich irgendwie schwenkfaul, so daß die Objekte immer wieder aus den Gesichtsfeldern wanderten. Leute, ihr müßt die Geräte per Hand nachführen!
Ein paar Kameras haben Fotos gemacht, ich hoffe ich kriege ein paar Ergebnisse zu sehen.
Bernd kam auch unerwartet vorbei und hat am Platz eine "ernsthafte Beobachtung" gemacht und parallel bei der Exkursion geholfen. Hier der Bericht von Bernd.
Objekte im Visier
- Zu Anfang haben wir einen schnellen Überblick über die sichtbaren Sternbilder gegeben.
- Den Andromedanebel haben wir mit seinen Begleitern dann zuerst angeschaut, das war aber nix dolles da direkt in Richtung Stadt
- Uranus, als sehr kleines Scheibchen kam danach
- Zwergplanet Ceres, der erste entdeckte Kleinkörper (nicht Komet) kam im Laufe des Abends, aber halt nur ein Punkt
- Der Komet ATLAS 2019 L3 in den Zwillingen war nicht berauschend, aber eben ein Komet mit klarem diffusen Rand
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Die Plejaden (M45) waren toll im grossen Fernglas, ebenso der Doppelsternhaufen h+chi im Perseus.
- Der Orionnebel (M42) war wie immer ein Fest und wurde in allen Geräten ausgiebig betrachtet. Mir hat aber hier die Schärfe des 13ers nicht ganz gefallen, vielleicht wegen des Blicks übers Haus?
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Castor habe wir vergessen, kamen dann aber an Cor Caroli vorbei, auf dem Weg zu La Suberba in den Jagdhunden: Der erschien mir sehr schön orange, aber nicht wirklich rot. Der visuelle Doppelstern tief unten im CMa war durchs Haus verdeckt.
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Der Sternhaufen M35 am Fuss der Zwillinge war sehr schön mit seinem Nachbarn NGC2158, ich mag solche Kombinationen. Auch M37 mit dem rötlichen Stern in der Mitte war gut.
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Der Eskimonebel zeigte Zentralstern und seine zwei Schalen.
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Die beiden Sternhaufen M46 und M47 tief im Süden haben wir nur gegen Ende noch schnell im Fernglas mitgenommen.
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Die Galaxie M51 zeigte durchaus etwas von ihrer Spiralstruktur. Auch M81 und M82 wurden aufgesucht, um die Strukturen in M82 zu sehen. Ganz spät dann noch das Leotriplet und NGC2903, da waren wir aber schon nur noch sehr wenige. NGC4565 war eher blass.
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Der Kugelsternhaufen M3 war im Dobson dann nochmal ein Highlight. M13 wurde dann quasi als letztes Objekt mit dem Fernglas über den östlichen Bäumen erwischt.
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Schon gegen Mitternacht haben wir dann noch die Umgebung des Doppelquasars aufgesucht, den wir aber wie erwartet nicht erkennen konnten.
Gegen 0:30 haben wir dann alles sauber hinterlassen. Schee wars.
Was haben wir gelernt?
- Der 13er muss besser verblendet werden, sonst ist das Bild unnötig flau. Eine Ringblende im Okularauszug hilft hier und war leicht zu basteln.
- Der 13er kann noch besser laufen, wir sollten nochmal an den Lagern arbeiten.
- Vorhandenes Zubehör wie Abdeckplanen, Fön und Justierokulare nicht nur haben sondern auch mitbringen: Checklisten schreiben und benutzen
Stimmungen
Bild © Markus. Die Beobachter posieren unter dem Winterhimmel. Hinter den Fenstern gab es irgendwelche bunten Lichtquellen, das hat visuell nicht gestört. Die Notbeleuchtung rechts war auch noch ok, abdecken wäre aber nett gewesen, @home lag alles.
Bild © Markus. Später, als wir schon weniger waren. Die Taukappe des 8ers hätte noch eine Wäscheklammer gebrauchen können.
Meine traditionelle Strichspuraufnahme nach Süden, ca 3 Stunden sind mit Aufnahmen a 1 Minute abgedeckt. Es spiegeln sich auch Sterne in den Fenstern. Ich habe zu hoch an den Himmel gezielt, so sieht man aber gar nichts vom lustigen Treiben der Teilnehmer. Das fehlt schon. Zum Glück hat Bernd auch Serien mit mehr Feld gemacht, siehe oben.
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