Die Bahn der ISS verändert sich permanent durch den Einfluss der Erdatmosphäre. Sie kann sich auch durch Bahnanhebungen völlig ändern => aktuelle Bahnelemente nutzen um den Standort und passenden Ausschnitt zu planen.
Web-Dienste wie www.calsky.com können Benachrichtigungen senden, wenn so ein Durchgang der ISS vor Sonne oder Mond in weniger als x-Kilometer Abstand vorhergesagt ist.
Der Zeitpunkt in der CalSky Prognose ist schon recht genau. Bei aktuellen Bahndaten reicht es schon die Aufnahme ca. 2s vor dem Zeipunkt zu starten.
Natürlich muss die benutzte Uhr auch mindestens auf die Sekunde genau gehen: Funkuhr mit aktueller Synchronisierung. Kontrolle der angezeigten Zeit über die Website einer Atomuhr, z.B. NIST.
Idealerweise mit großem Sensor und sehr hoher Bildrate bei minimaler Kompression.
Eine monochrome Kamera reicht bei unbeleuchteter ISS vor Sonne/Mond völlig aus. Die ISS selber hätte aber ggf. interessante Farben falls beleuchtet.
Die Optik sollte ausreichend scharf über das ganze Feld abbilden und genug Brennweite haben um auch Struktur der ISS zu erkennen. Ein 200mm Teleobjektiv wird wohl das Minimum sein.
Ganze Scheibe von Sonne/Mond oder halt nur ein Ausschnitt, je nach Motivwunsch und Brennweite und Sensor.
Vielleicht gleich im Vorfeld das Aufnahmeformat auf den Ausschnitt einschränken, um für den ganzen Mond z.B. auch nur einen quadratischen Teil des eher länglichen Sensorformats zu speichern. Das kann die Datenrate deutlich reduzieren.
Es geht auch ohne, gewünschter Ausschnitt muss zum richtigen Zeitpunkt halt richtig positioniert sein.
Bei Nachführung reicht Sterngeschwindigkeit aus, beim Mond wäre Mondgeschwindigkeit in Rektaszension noch etwas passender.
Das Objekt ggf. kurz vor dem Augenblick nochmal zentrieren.
Keine besonderen Filter notwendig, die Schärfe soll halt gut genug sein, wenig Filterung => viel Licht ist aber hilfreich um ausreichend kurze Belichtungszeiten zu erreichen.
Fokussieren auf Sonne bzw. Mond.
Ggf. eine Fokusdrift der Optik berücksichtigen und ein paar Minuten vor dem Durchflug nochmal fokussieren.
Je nach Höhe über dem Horizont kann die ISS bis zu 1°/s schnell sein. Da sollte man dann kürzer als 1/2000s pro Einzelaufnahme belichten um keine Bewegungsunschärfe zu sehen. Dafür muss ggf. ISO bzw. Gain der Kamera erhöht werden um den Mond noch ausreichend hell zu kriegen. Bei der Sonne kann man mit etwas weniger Filterung immer MEHR ALS GENUG Licht bekommen, aber wie immer Vorsicht bei der Sonnenbeobachtung. Falls die ISS beim Vorbeiflug noch beleuchtet ist dann sollte die Belichtungszeit natürlich auch Überbelichtungen der ISS vermeiden.
Sichtung der Aufnahmen. Zum Zusammenfassen der Aufnahmen mit der ISS vor der Scheibe: Minimum (wenn ISS immer dunkler als die Scheibe).
Ggf. die Einzelbilder von Sonne / Mond zu einem sehr scharfem Bild verrechnen und dann die ISS an den Stellen überlagern, das ist aber aufwendig.
Als Video ist so ein Vorbeiflug nett anzusehen: