Dobson mit 330mm Spiegelset, Eschner-Teleskop

Version 2020-06-03, ME

Vor vielen Jahren hatte ich aus einem Nachlass (Hr. Eschner) einen Newtonspiegel mit 330mm Durchmesser und 1524mm Brennweite mit 67mm Fangspiegel für die Sternwarte gerettet. Der lag dann schon zu lange untätig herum, bevor was aus ihm gemacht wurde.

Von anderen Teleskopbau-Aktivitäten waren noch diverse Komponenten wie Mirrorbox, Spinne, OAZ, Drehkreise und anderes vorhanden. Es sollte also nicht schwierig sein, daraus einen klassischen Dobson zu erstellen.

Ergebnis

13 Zoll Dobson auf der VSW Plattform
Nach langen Mühen endlich einsatzfähig: der 13 Zoll Dobson. Die grauen Hocker sind im Normalbetrieb nicht vorhanden. Unten im Tubus und innerhalb der Stangen sitzt dann noch eine weitere Isomatte als Schutz des Spiegels.

13 Zoll Dobson im Einsatz
Bei praktischen Tests südlich von München, als Doppelbelichtung.

Details

hut oben
Der Hut von oben. Die Streben kommen von einer alten Spinne. Der FS ist auf einen gebogenen Aluwinkel geklebt, der dann gegen das Mittelstück der Spinne justiert wird. Das ist hier hinter schwarzer Isomatte versteckt.

hut unten
Der Hut von unten. Schwarzer Schrumpfschlauch an vielen Stellen.

spiegelkiste oben
Der HS (wasch mich!) sitzt in dem Loch in der Spiegelkiste und kommt damit weit nach hinten. Die Fassung ragt dafür nach hinten/unten heraus. Die seitlichen Halteklammern passten auch noch knapp durch das Loch.
In den zwei Metallplatten (links und oben) enden die Justierschrauben der HS-Fassung, die dritte Schraube (rechts) bleibt statisch.
Die Kofferfallen halten den Holzdeckel.
Die Stangen werden derzeit einfach mit Inbusschrauben an die Kiste geschraubt. Das ist nicht sehr praktisch, der Tubus muss aber bei passendem Fahrzeug gar nicht zerlegt werden...

spiegelkiste unten
Die HS Fassung mit 6 Auflagepunkten sitzt von hinten/unten an der Spiegelkiste. Die drei Stangen der Fassung sind einfach miteinander vernietet. Die Fassung wird mit zwei der drei Halteschrauben gegen starke Federn gegen den Kistenboden justiert.
Der Spiegel liegt auf drei Wippen auf, jeweils auf einem Nylonschraubenkopf. Die Wippen umschliessen die Stangen. Da wir bei den Wippen nicht auf Lagerung im Schwerpunkt geachtet haben wurde dieser danach mit Mutterstapeln als Gegengewicht nach hinten auf die Achse gebracht, sonst kippte die Wippe in steiler Stellung nach vorne.
Die Isomatte hinten dient einfach als Abdunkelung und mechanischer Schutz.
Die drei Holzklötze schützen die Kiste beim Abstellen auf dem Boden, auch hier wieder Reste eines anderen Fernrohrs.

rockerbox
Die schöne Rockerbox wurde wie die Mirrorbox vor sehr vielen Jahren von Patrick für einen 14er gefertig. Im Azimutlager laufen klassisch Teflonpads auf welligem Alublech.


Planungen

Spiegelfassung

Durch den 40mm dicken Spiegel reicht eine 6 Punkt Fassung völlig aus, PLOP spuckt hierfür aus:

Durch den dicken Spiegel können auch die seitlichen Auflagen sehr einfach werden.

6 punkt fassung
Simulierte Verformung auf einer 6 Punkt Fassung. Das Loch in der Mitte wird durch den FS ja nicht wirksam.

Mirrorbox

Die vorhandene Mirrorbox hat einen quadratischen Innendurchmesser von 400mm. Der Boden hat unten ein Loch von 360mm Durchmesser, da passt also die ganze Fassung hinein, dadurch kommt der Spiegel schön weit nach unten. Die Mirrorbox ist aussen bis zu 160mm hoch, seitlich aber bis auf nur 100mm vertieft. Das sollte aber reichen um den Spiegel hinein und noch einen Deckel drauf zu kriegen.

Oberteil

Das Oberteil wird eine klassische zwei Ringe Konstruktion mit Okularbrett dazwischen. Die Stangen kommen ans untere Brett. Die alte Spinne wird teilweise genutzt und zwischen den 4 Verbindungsrohren zwischen den Brettern gespannt.

Hauptspiegel

Die Verspiegelung ist noch benutzbar, mit der neuen Bedampfungsanlage der VSW können wir die aber auch leicht neu machen. Der Hauptspiegel ist nicht sooo gut von der Qualität her (Strehl ca 0.62), vielleicht finden sich noch Helden die den etwas aufhübschen, wenn er eh schon abgelaugt wird.
Report
Ja, ein Held hat sich gefunden, wird es aber nicht sofort machen. Wir werden also erstmal das Fernrohr fertig bauen, die Korrektur des Spiegels kommt dann wohl später als schnelle Aktion.

Fangspiegel

Der 67mm Fangspiegel war mit einem Zwischenstück aus Pappe auf Holzkeile geklebt. Das wurde bereits von kompetentester Hand abgerissen, nur der Kleber sollte noch abgekratzt werden. Die Verspiegelung scheint noch sehr gut.
Die Klebereste liessen sich problemlos mit einem Kochfeldschaber entfernen.

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