Zu dieser unteren Konjunktion kommt die Venus der Sonne so nahe, das sich wieder der Venusring ausbilden sollte. Das ist nun aber sehr schwierig zu beobachten, da extrem nahe an der Sonne.
Zwei Tage vor der unteren Konjunktion konnte die Sichel bei schönem Wetter mit einem 100mm ED Refraktor beobachtet werden. Bei noch 3.8° Elongation mussten noch keine besonderen Geräte benutzt werden. Auch visuell konnte das so noch beobachtet werden.
Durch Blick von vorne ins Gerät war klar sichtbar, das das Bild der Sonne den eigentlichen OAZ noch nicht trifft. Das wird bald anders...
Aufgenommen wurde mit einer 2x Barlow am 100mmED, einem Baader Rotfilter und dem LucamRecorder als Software. Die Kamera war eine alte Skynix2-0M von Lumenera (ca 110fps bei 320x240). Gestackt wurde dann mit Autostakkert 2.6.8. Das Flat wurde mit AstroArt erzeugt und auf die Einzelbilder angewendet.
Venussichel mit klar mehr als 180° Sichelumfang gegen 11:43 (UT+2). Das schliesst sich doch schon !? Aber hier täuschen die Flecken das Auge/Hirn...
Nun noch mit Flats und etwas Schärfung. Die Flecken sind weg und nein, es ist noch kein Ring. Auch sieht man Beugungsstrukturen um die Sichel. Die echte Sichel ist noch deutlich dünner, ich brauche grössere Optik...
Der Himmel war nicht ganz so blau und die Venus schon deutlich näher an der Sonne, nur noch ca 2.3° Elongation.
Versuche mit einem schnell ausgemotteten 150mm Skywatcher waren nicht erfolgreich, das recht dreckige Objektiv erzeugte zu viel Streulicht um die Venus visuell zu erkennen.
Mit dem 100/900 ED ging es dann besser. Die Sichel sah nicht wesentlich anders aus als am Tag zuvor, es gab aber schon Sonnenlicht im Okularauszug, so das ich nicht lange geschaut habe.
Fotografisch musste ich den Kontrast im LucamRecorder schon deutlich verstärken um eine gut genug sichtbare Sichel aufnehmen zu können. Beim Stacken musste ich auch viele Bilder mit durchfliegenden Pollen per Hand aussortieren, da die heller und kontrastiger als die Sichel waren und AutoStakkert verwirrt haben. Die Sichel ist im ersten Versuch nicht so scharf geworden, ich müsste wohl per Hand die besten Bilder suchen...
Das sieht schon etwas mehr nach Ring aus, aber die Flats und die Zentrierung haben nicht so gut funktioniert, also wieder fragwürdig. Dann halt morgen...
Das Wetter war am entscheidenden Tag dann nicht gut, von Norden kamen immer mehr Schleierwolken. Dennoch sind wir in Richtung Berge aufgebrochen und haben es zumindest versucht...
Schleierwolken als Dauerzustand. Die Venus steht da in dem hellen Bereich direkt an der Sonne ⇒ Unsichtbar. Wir haben lange gewartet und immer wieder versucht was zu erkennen. Aber auch mit dem Livesystem war nichts zu machen.
Das mobile Fernrohr am Naturbad Samerberger Filze. Tolle Location, lustige Tiere im Wasser, aber keine Venus. Zum korrekten Zentrieren der Sonne wurde immer wieder ein Frontsonnenfilter aufgesetzt.
So sah die Technik aus: Am 100mm ED kam zuerst ein Herschelkeil als Rückversicherung gegen zu viel Sonne. Dahinter im silbrigen Aluteil die Blende quer durchs Feld, an dem das direkte Bild der Sonne hängen blieb. Danach ein Projektionsokular und dann die Kamera (mit Rotfilter und UV/IR Sperrfilter) oder halt ein Okular.
Der Herschelkeil hat seine Schutzwirkung erfolgreich getan, denn beim häufigen hin und her wurde einmal auch sehr kurz ohne Sonnenfilter die Sonne ins Feld gefahren. Das Auge hat es überstanden.
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