Venusring, einige Stunden vor dem Venustransit

Version 11.06.2012, Martin Elsässer

Am Tag vor dem Venustransit sollte sich der Venusring ausbilden, also die Hörnerspitzen der Venussichel sich so weit verlängern, daß sie sich wieder treffen und ein vollständiger Ring entsteht. Im Urlaub in Kroatien war nur leichtes Equipment dabei, allerdings war der Himmel sehr blau, nur böiger Wind machte Probleme. Nach ca zwei Stunden Kampf mit der Technik und den Elementen konnte der Ring endlich gefunden werden.

Venusring um 17:17 (UT+2)
Ein einfaches Summenbild aus 30 Aufnahmen mit einer S/W Videokamera, aufgenommen um 17:17 (UT+2) durch einen 100/900 ED Refraktor mit selbstgebautem Protuberanzenansatz. Die Elongation der Venus betrug nur 41 Bogenminuten, die Venus stand ca. 26 Bogenminuten vom Sonnenrand entfernt. Ca 60 Tausend Einzelbilder wurden aufgenommen und in den Videos ist der vollständige Ring dann auch gut genug sichtbar. Die Kamera war leicht gegen die Horizontlinie verdreht, das war alles so empfindlich, daß ich mich nicht traute das zu korrigieren. Durch die Projektionsoptik dreht sich alles um, die Sonne steht hier also oberhalb des Rings. Das fachgerechte Addieren von mehr Bildern wird wegen des schwachen Motivs wieder umständlich werden.

Venussichel am 3. Juni
Zwei Tage vorher sah die Venussichel noch deutlich anders aus: Die Sichel überspannte zwar klar mehr als 180°, war aber eindeutig noch nicht geschlossen. Auch in dieser Aufnahme ist die Dicke der Sichel VIEL zu breit dargestellt, eine Folge zu langer Belichtungszeit und viel zu kleiner Optik. Visuell sah das viel besser aus. Die Orientierung der Sichel ist hier korrekt zum Horizont, die Sonne steht rechts unterhalb.

Liegen als Windschutz
Wegen des böigen Windes und der leichten Montierung wurden Strandliegen als Windschutz aufgetürmt. Eine NexStar SE Montierung trägt die Optik mit dem langen Anhängsel so leidlich, das große Spiel in Elevation verursachte einige Probleme.

optische Konstruktion
Der OAZ endet in einem M68 Gewinde. Ein (schwarzer) Adapter bringt das auf 60mm Durchmesser fuer guenstige 60mm Abstandsringe. Hinter den Abstandsringen sitzt ein dickwandiges Aluteil, in dem ein schwarz gestrichener Metallfinger das direkte Bild der Sonne abfängt. Das dicke Aluteil erwärmt sich dabei nur leicht, hier wirkte der böige Wind als gute Kühlung. Hinter dieser Blende sitzt ein Projektionsokular, welches dann mit leichter Nachvergößerung das Bild auf den Chip der S/W Kamera bringt.
Die 1392x1040 Auflösung der Kamera wurde per ROI auf 320x240 verkleinert, was die Datenmenge gut reduziert und die Bildrate erhöht.

Der eigentliche Transit, der aber vergleisweise simpel zu beobachten ist...



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