Die Mondfinsternis vom 28. Oktober 2004

Version vom 30. Oktober 2004 von Alexander Grüner

Am 28. Oktober 2004 hatte wir wieder eine totale Mondfinsternis von Deutschland aus zu beobachten. Es war die letzte bis 2007.

Erneut waren die Wetteraussichten extrem schlecht. Eigentlich war geplant gewesen auf der Volkssternwarte München eine Führung zu machen. Der Himmel über München war allerdings so dicht, daß man nicht einmal erahnen konnte wo der Vollmond stand.

Den Wetterberichten im Internet folgend, und hier sei v.a. der exzellente Bericht auf Astrowetter zu nennen, war die Wahrscheinlichkeit einer Sichtbarkeit in Richtung Südost Bayern und möglichst hoch hinaus am besten. Aber wie es so ist um diese Abendstunden, man bekommt keinen, der einem sagt, ob es am Sudelfeld nun bedeckt ist oder nicht. Nach langer Diskussion und eingehender erneuter Prüfung der Wetterverhältnisse schafften es Wolfgang und ich uns um 2:30h durchzuringen von München in Richtung Bayrischzell aufzubrechen. Vorher hatten wir uns noch versichert, daß es an der Imbissbude am Irschenberg rund um die Uhr Burger gibt....

Bereits am Rasthof in Holzkirchen  schimmerte der Mond durch den Hochnebel durch und wir waren guter Dinge. Am Irschenberg wurde gegen 3 Uhr morgens noch eine kleine Verpflegung eingelegt und es ging weiter aufs Sudelfeld.

Mond am Irschenberg

Mond am Irschenberg mit meiner Olympus C-5050Z um 3:25h.

Und plötzlich kurz vor Bayrischzell rissen die Wolken total auf. Der 1. Kontakt war bereits geschehn. Als wir am Skifahrerparkplatz ankamen waren wir in einem richtig schönen Föhngebiet. 12,5 Grad zeigte das Thermometer mitten in der Nacht !

An dem Satellitenbildausschnitt ist zu erkennen wie schmal die Wolkenlücken waren:

(c) NOAA http://saturn.unibe.ch von 3:31h

(c) NOAA http://saturn.unibe.ch , Satellitenbildausschnitt von 3:31h


Ein kurzer Rundumblick und es ging weiter Richtung Walleralm. Auf halbem Wege sahen wir finstere Gestalten mit seltsam Instrumenten, die uns sehr an Astronomen erinnerten. Es waren Bernd Gährken, Frank Richardsen und Ralf von der Sternwarte, die bereits seit 21 Uhr  anwesend waren. Sie hatten auch alle schon ihr Equipment aufgebaut, so daß wir uns einfach dazu stellten.

Der Mond wurde immer wieder von  Hochnebelschleiern und Wolken verdeckt. Teilweise war er auch minutenlang überhaupt nicht mehr auszumachen. Aber immer wieder, und v.a. während der Totalität leuchtete der Mond wunderschön rostbraunrot. Der starke Föhnwind rüttelte kräftig an den Instrumenten, aber das liess und die Freude nicht verderben.

Bernd hat fleissig fotographiert und hier sind seine Ergebnisse, die er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Bilder von Bernd Gährken

Diese kleine Animation hat Bernd auch noch gemacht:

Animation von Bernd Gährken

Gegen 5:30h wurde es zunehmend schlechter und so brachen wir wieder in Richtung München auf, wo wir gegen 6:45h erschöpft und müde eintrafen. Bereits zwei Stunden später schleppte ich mich wieder unter die Dusche und ging meiner eigentlichen Arbeit nach....

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