Die Mondfinsternis vom 4. Mai 2004

Version vom 14. Mai 2004 von Alexander Grüner

Am 4. Mai 2004 fand wieder einmal eine totale Mondfinsternis statt, die von München aus zu beobachten war. Die Wetteraussichten waren für ganz Mitteleuropa ziemlich schlecht. Zusätzlich war der Mond nur sehr tief über dem Horizont zu sehen.

Nachdem die letzten Finsternisse auf der Volkssternwarte München alle zu sehen waren hoffte ich auch diesmal und fand mich ab 18:30 h dort im Regen ein. Laut Wetterbericht sollte es in Richtung Südost-Bayern die besten Möglichkeiten für schönes Wetter geben.

In der Tat wurde es kurz vor Mondaufgang im Osten ein wenig klar und so sah der Mondaufgang durch eines der Spaghetti Fernrohre in etwa so aus:

Mondaufgang 4. Mai 2004

Gleichzeitig nieselte es auf der Plattform...das Nieseln wurde schwächer und so wurde in windeseile der 10-Zoll-Refraktor aufgemacht.

Der Eintritt war dann bereits mit sehr schlechter Luft zu beobachten:

Mondfinsternis 4. Mai 2004

Der Mond näherte sich der Wolkenwand unaufhörlich und wurde auch wenige Minuten später von Ihr erfasst:

Wolkenwand bei Mondfinsternis

Nun war guter Rat teuer. Ein Anruf bei einem Freund in Vaterstetten, das östlich von München liegt zeigte, daß bei ihm der Mond noch ein gutes Stück von der Wolkenwand weg war. Also überredete ich Wolfgang, daß wir sofort aufbrechen und auf die A8 Richtung Salzburg fahren müssen. Mit meiner alten Schuhschachtel fuhren wir dann mit Vollgas und 130 km / h gen Südosten. Das Wetter wurde immer besser...und so zeigt es auch das Satellitenbild von 22:54h , daß wir wohl im einzig freien Bereich Bayerns gelandet waren:

Mit freundlicher Genehmigung der DLR (c) DLR
Mit freundlicher Genehmigung der DLR (c) DLR

Wir fuhren also am Irschenberg von der A8 ab und hielten am dortigen Autobahnparkplatz. Ausser einem Feldstecher und meiner Olympus C-5050Z Digitalkamera hatten wir nichts optisches dabei. Eigentlich wollten wir noch evtl. etwas weiter fahren, aber das Wetter war nun in Richtung Osten sehr klar. Auf dem Parkplatz beobachteten wir durch den Feldstecher. Rasch kamen Interessierte näher, denen wir erklärten was denn da zu sehen war. Ein junger Mann aus Erfurt, der auf der Durchreise nach Italien war blieb die ganze Zeit bei uns und war sehr interessiert.

Der direkt angrenzende Fast-Food-Laden versorgte und so richtig schön dekadent mit Essbarem. Zum Schluss noch ein Bild von Wolfgang und mir mit 4 Sekunden Belichtung, der den Mond im Hintergrund schön dunkelrot während der Totalität zeigt. Gegen 0:45h brachen wir wieder nach Hause auf. Die stressige Fahrerei hatte sich auf jeden Fall gelohnt !

Wolfgang (r) und ich während der Totalität

Nachtrag: Unser Sternwartenkollege Andi Voss hat noch ein kleines (Quicktime 260 kb): Video
geliefert. Das zeigt, wie der Mond hinter der Wolkenwand in München verschwindet.


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