Venusbedeckung am 9. November 2023
Version vom 10. November 2023, Martin Elsässer
Die eigentliche Bedeckung sollte ca. von 11:00 - 12:15 stattfinden. Leider waren die Wetteraussichten für München ungünstig. Schon in der Nacht kamen die ersten Schleierwolken, die aber noch nicht störten.
Mond und Venus an noch dunklem Himmel, ca 5 Stunden vor dem Eintritt
Mond und Venus bei Tag, ca 3 Stunden vor dem Eintritt. Die frühen Schleierwolken sind schon deutlich.
Flucht in den Osten
Um den immer dicker werdenden Wolken aus dem Westen zu entgehen sind wir nach Osten bis Kirchdorf am Inn gefahren. Da sollten die Wolken so dünn bleiben, das wir hofften auch visuell was zu erkennen. Natürlich hatte ich auch die Videotechnik dabei, um ggf. viel Gewölk zu durchdringen. Die erwies sich dann auch als notwendig...
Wir standen auf dem Parkplatz des Sportparks südlich von Kirchdorf. Ein lokaler Flugplatz sorgte für Unterhaltung in der Pause zwischen Eintritt und Austritt.
Ich hatte einen 100/900 ED Refraktor auf azimutaler Gabelmontierung dabei und noch einen kleineren Refraktor für visuelle Versuche. Den kleinen hätte ich besser mit Nachführung mitgebracht, da das Objekt in den Wolken immer wieder verloren wurde. Am großen Refraktor hing die Kamera die dann per Software ihre magischen Dinge tun konnte. Auf dem Display sehen wir den Anblick ca 10 Minuten vor dem Eintritt.
Durch diesen hellen Mist am Himmel mussten wir durch, das änderte sich natürlich auch ständig von der Dichte her. Die Software macht ja vieles automatisch für ein möglichst gutes Livebild, aber die visuelle Beobachtung war sehr schwierig.
Zum eigentlichen Eintritt hatte es dann dummerweise viele Schleierwolken, so dass nur mit viel digitaler Mühe beobachtet werden konnte. Visuell wäre der Mond hier sicher nicht erkennbar gewesen und ohne Nachführung nochmal weniger.
Bearbeitung
Ein Rohbild von der Kamera, bald nach dem Aufbau. Der Sensor ist sehr dreckig und der Kontrast trotz Rotfilter sehr flau.
Mit etwas Bearbeitung sieht das dann trotz der vielen Wolken deutlich besser aus. Während des Eintritts war die Durchsicht aber deutlich schlechter und es waren härtere Massnahmen notwendig...
Eintritt kurz nach 11:00
Kalibriertes ROHBILD zwei Minuten vor dem Eintritt. Trotz Rotfilter ist der Mond in den Rohdaten kaum zu erahnen, noch weniger irgendwelche Krater. Die viel hellere Venus zeigt aber ihre 59% Phasengestalt.
Mit Kontrastspreizung sind dann auch die Krater auf der Mondsichel sichtbar. Das hängt aber stark von der momentanen Durchsicht ab.
Zum Eintritt wurde es dann noch schlechter und auch das bearbeitete Bild zeigte dann kaum mehr was vom Mond. So ging das dann die 60s, bis die Venus ganz verdeckt war. Immerhin war die Form der Venus selber zu erkennen.
TODO: hier sollte ein Video stehen...
Da visuell nichts zu erkennen war wurde per Handy ein Video des Livebilds aufgenommen, um sofort was zum Teilen zu haben. Idealerweise hätten wir direkt von dem Rechner aus geshared, wenn uns das in den Sinn gekommen wäre.
Zwischen Ein und Aus
Während der Bedeckung war es teilweise recht klar und der Mond leicht mit freiem Auge zu erkennen. Da wurden dann auch Experimente mit Handy hinter Okular gemacht. Zum Austritt war es dann aber wieder garstiger...
Der Austritt
Zum Austritt wurde es dann sehr schlecht und der Mond selber wurde ganz unsichtbar. Auch verreckte der Akku des Notebooks 10 Minuten vor dem Austritt, aber wir hatten Ersatz dabei...
Mondsichel und Venus kurz nach dem Austritt um 12:15. Die Schleierwolken waren sehr dynamisch...