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Version vom 20. Juni 2020, Martin Elsässer
Nach der theoretischen Vorbereitung drehte sich wieder alles ums Wetter. Es war klar das es in München bewölkt sein würde, aber wohin dann? Bestes Wetter in Norditalien zu erzwingen war uns zu weit. Also hofften wir in Richtung Norden passende Lücken zu finden, grobes Ziel war Regensburg. Bald hinter Regensburg landeten wir dann an einem Feldweg an der Naab bei Nittendorf.
Der Himmel war nie gut und nur manchmal brauchbar. Meist war es aber so bewölkt, das wir nichtmal die Venus erkennen konnten. Die Montierung hatte einen schlechten Tag und wollte irgendwie in Elevation nicht gut nachführen. Das wurde aber erst nach dem Zeitpunkt des Eintritts erkannt, vielleicht hätten wir sonst auch vom Eintritt selber was sehen können? So haben wir vorher nur einmal kurz die Venus im Okular gesehen. Immerhin.
Das bekannten Videosystem war im Einsatz, um trotz der Schleierwolken irgendwas erkennen zu können. Hier nutzt MP die visuelle Option. Die hohe Elevation konnte mit dem langen Refraktor nur knapp erreicht werden. Einfache Kartons dienten als Taukappenverlängerung, um Streulicht durch die Sonne zu vermeiden.
Ein zweiter Refraktor auf manueller Montierung konnte immerhin auch einmal kurz die Venus zeigen, wurde also nicht völlig sinnlos transportiert. Beim nächsten Mal montieren wir den aber wieder auf der Goto-Montierung.
Vom Eintritt war ja von diesem Standort nichts zu erkennen. Wir haben davor nur einmal kurz die Venussichel gesehen, bevor die Wolken wieder im Weg waren.
Zum Austritt war es dann ausreichend klar so das wir die Venussichel immer wieder in Teilen sehen konnten. Visuell war das sehr spannend, ein Arm der Sichel in den Schleierwolken schwebend. Der Mond war visuell für uns nicht zu erkennen. Mit dem Videosystem waren aber Mondsichel und Venussichel sichtbar.
Die Kamera musste um 180° gedreht angebracht werden, sonst hätte ich die Höhe gar nicht erreicht, da Kabel im Weg.
Ein paar Minuten später konnte dann die ganze Venussichel und die Mondsichel abgebildet werden, kleine Sichel und grosse Sichel. In der Summe waren wir zufrieden, die kurze Reise war erfolgreich genug.
In den vielen Wolkenpausen war auch Zeit für andere Beobachtungen. In den Wolkenschichten zeigten sich immer wieder nette Haloerscheinungen.
Und auch am Wegrand konnte noch was Nettes gefunden werden. Ganz in der Nähe hätte es sogar ein Naturbad am Fluss gegeben, das wurde aber erst bei der Nachbereitung bemerkt.