Die Sonnenfinsternis am 21. Juni 2001

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Version 25. Dezember 2001 von Wolfgang Planding


Nachdem wir am 11.August 1999 die totale Finsternis über der Münchner Volkssternwarte beobachtet werden konnte,  kam der Wunsch, ein solch fantastisches Naturschauspiel nochmal sehen zu wollen, immer mehr auf.
Die Beobachtung der nächsten Finsternis  2001 Finsternis über Afrika stand von Anfang an unter guten Beobachtungsbedingungen. Zur Zeit des Winteranfangs auf der Südhalbkugel ist dort für die gesamte Totalitätslinie mit nahezu wolkenfreiem Himmel zu rechnen.
Wir schlossen uns unseren Sternwartenkollegen aus Johannesburg an, die einen Sonderflug in die Hauptstadt Sambias, nach Lusaka, organisierten.
Lusaka wurde voll auf der Zentrallinie getroffen. Die totale Phase konnte dort für gute drei Minuten beobachtet werden.

Der Airport von Lusaka war ein reiner Park von Flugzeugen aus aller Welt, die extra für dieses Naturschauspiel angereist sind. Mit Sicherheit hatte die Fluglotsen noch nie zuvor eine solche  Masse an Flugbewegungen zu bewältigen gehabt.

Nach den üblichen Einreisformalitäten gelangen wir zum „Eclipse Village" einer großen Wiese in unmittelbarer Umgebung der Flughafens. Ein abgetrennter Bereich war als „Technical Ares" ausgewiesen, wo bereits viele Eclipse-Fans ihre Instrumente aufgebaut haben. Etwas abseits präsentierte die einheimische Bevölkerung an vielen Verkaufsständen ihr Kunsthandwerk.
Insgesamt dürfen an die 8000 Eclipse Fans versammelt sein, die hier bei wolkenlosen Himmel das kommenden Naturschauspiel miterleben wollten.


Der Aufbau der Geräte ging relativ schnell. Neben Kameras und Filter hatten wir ein 70cm ETX dabei.

Um 13.42 (Ortszeit Lusaka) berührte der Mond erstmals den Rand der Sonne (1. Kontakt). Die partielle Phase begann. Langsam schon sich dann der Mond immer weiter vor die Sonne.


Ab einer Bedeckung von rund 70% , nach ca. einer Stunde konnte war die Umgebung schon in ein deutlich  fahleres Licht, ähnlich wie in der Abenddämmerung eingehüllt.
Die Temperatur begann ebenfalls leicht zu sinken.





Nach gut 1 Stunde und 20 Minuten. war die Sonne zu gut 95% bedeckt.  Trotz dert verbleibenden 5 % war die Sonne für das bloße Auge noch viel zu grell .


Durch die klare Luft konnte man schon langsam die Korona erblicken. Der Diamantring, also der letzte Lichtschein von der Sonne stand über uns.
Es ist unbeschreiblich welch gigantischer Kontrast  der  pechschwarze Mond mit den letzten, gleissenden Sonnenstrahlen hervorbringt.




Schlagartig wurde es dann um 15.13 dunkel und begann der zweite Kontakt und damit die Totalität.
Freudenschreie über den Anblick eines solchen Naturwunders waren überall zu vernehmen.


Gespenstisch und geheimnisvoll leuchtete die Sonnenkorona hell um die abgedunkelte Sonnenscheibe. Sie war nahezu kreisrund und zeigte diverse phantastische Farbabstufungen und viele feine Strukturen
Am Sonnenrand  waren ein paar hellere Protuberanzen gut sichtbar.

Links unterhalb der verfinsterten Sonne war der Planet Jupiter, der seine  Konjunktion gerade hinter sich hatte,  gut zu sehen.

Der Horizont war komplett von einem rötlichgelben Saum versehen, so daß man die Größe des Schattenflecks gut abschätzen konnte.


Corona-Photo: Mario Costantino, Meade ETX 70 mm

Nach rund drei Minuten war der Zauber der totalen Phase wieder vorbei

Der erste Sonnenstrahl  zerriß die gespenstische Atmosphäre.
Ein Lichtpunkt, mit einer unvorstellbaren Helligkeit .durchbrach er die Dunkelheit.
Der Dritte Kontakt (2. Diamantring) gehört für mich zu den beeindruckensten Momenten der ganzen Finsternis. Da das Auge ist mittlerweile an die Dunkelheit adaptiert und wird von einem rasch größer werdenden gleißenden Lichtpunkt von -27 mag regelrecht geblendet. Nicht was ich je vorher gesehen habe, hatte eine solche Kontrastfülle als dieser Moment.

Der weitere Verlauf der Finsternis verlief dann analog zur ersten partellen Phase, nur eben umgekehrt. Nach weiteren 1 1/2 Stunden war das ganze Schauspiel dann vorbei.
Viele "Alte SoFi-Veteranen" meinen, daß wer einmal eine totale Sonnenfinsternis gesehen hat, dies immer wieder möchte, und das voll zu Recht.Nun warten wir schon gespannt auf die nächste Finsternis...