Beobachtung des Asteroiden 2002 NY40

www.mondatlas.de: Version 26. August 2002, Martin Elsässer

Das Objekt

In der Nacht vom 17./18. August 2002 zog der ca. 800m große Asteroid 2002 NY40 recht nah (bis auf 530,000 Kilometer Abstand) an der Erde vorbei. Durch dir große Nähe konnte der Asteroid schon in einem großen Feldstecher als sich langsam bewegender Punkt gesehen werden. Im Laufe der Nacht kam der Asteroid immer näher und wurde deshalb immer schneller.

Aufnahmetechnik

Mit der Mintron-Videokamera habe ich versucht, die Begegnung zu dokumentieren. Dazu habe ich eine kleine Linsenoptik (D=50mm, f=150mm) aus einem Fernrohsucher vor die Kamera gesetzt und zwischen 22:00 und 03:00 alle 2.5 Sekunden Aufnahmen gemacht.
Die Kamera belichtet jeweils 2.5 Sekunden und erzeugt normales CCIR-Video mit einer Auflösung von 768x588. Durch den mittlerweile vorhandenen FireWire Framegrabber kann ich jetzt auch diese volle Auflösung im Notebook aufnehmen und speichern. So entstanden ca 7000 Aufnahmen. Zwischen den einzelnen Aufnahmen bewegte sich der Asteroid jeweils nur einen kleinen Teil seines eigenen Sternscheibchens.
Da die Optik nicht auf den sich bewegenden Asteroiden nachgeführt wurde, musste immer wieder per Hand nachgestellt werden. Dadurch sind einige Bilder verwischt, so daß aus dem Zeitraum ca. 6400 Bilder sinnvoll nutzbar sind.
Durch die Linsenoptik werden auch diverse Sterne, die einen großen Rot/Infrarot Anteil im Licht haben recht unscharf abgebildet, was recht interessante Lichthöfe erzeugt.
Die Bilder sind nicht mit Dunkelbild oder Flatfield behandelt, es gibt also einen recht hellen Sternhintergrund und auch diverse defekte Pixel zu sehen.
Aufnahmeequipment: SuperPolaris DX Montierung, Kamera mit kleiner Optik, Firewire-Framegrabber, Notebook und diversen Stromversorgungen

Videos

Um die Datenmengen und das Rauschen in den Bildern zu reduzieren, habe ich jeweils 6 Bilder gemittelt und so ca 1000 neue Bilder erzeugt und auch die Auflösung halbiert. Aus diesen Summenbilder wurden dann die Videos erstellt. (Das erste Video mit der vollen Auflösung und Dauer hatte ca. 50MB, was fürs Web a bisserl viel ist.)
Für die Verbreitung im Web habe ich den DivX Codec genutzt, der recht gute Ergebnisse erzielt. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Codec konnten durch ein neues Programm, Video Mach behoben werden und die Ergebnisse sind noch erträglich kompakt.

2.6 MB!! DIVX-Video zwischen 22:00 und 03:00, halbe Auflösung, 15 Bilder/Sekunde aus den Summenbilder, ca. 225-fache Zeitraffung

In den Originalbildern sind Sternhaufen, verschiedene Erdsatelliten, Flugzeuge, Nebel und Dunkelwolken zu erkennen, die aber teilweise nicht ins Video hinübergerettet werden konnten. Recht gut sind auch die verschiedenen Spektraltypen der Sterne zu sehen, da Sterne mit großem Infrarot-anteile mit einem deutlichen Hof abgebildet werden. Die billige Linsenoptik kann das halt nicht mehr scharf abbilden.

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