Anschluß einer Digitalkamera ans Fernrohr

www.mondatlas.de: Version vom 7. Februar 2003, Martin Elsässer

Der Flansch

Um Digicams am Fernrohr zu benutzen, reicht es manchen schon aus, diese einfach hinter das Okular zu halten. Mir sind aber mit dieser Methode nie vernünftige Photos gelungen. Ich hatte mir mal eine Kamerahalterung gebastelt, aber die Ergebnisse haben mir nie gefallen. Da Alexander sich auch mal wieder für das Thema interessiert, haben wir einen entsprechenden Adapter beschafft, der für seine Olympus und meine Casio paßt, da beide vorne ein M43 Gewinde haben.

Der "Adapter" besteht aus einem speziellen 40mm Plössl Okular mit Gewinde am Okulargehäuse und ein paar Zwischenringen. Die Kameras werden jeweils über ihr Objektivgewinde fest hinter das Okular geschraubt, wobei der Abstand Okular zu Kamera-Objektiv noch verstellbar ist. Erwerbbar ist die Lösung bei Teleskop-Service.

Erste, nicht astronomische Tests

Am ersten Abend hat es natürlich geschneit, so das an terrestrischen Zielen geübt werden mußte. Ich habe dazu das Okular an einen kleinen 70/400 Refraktor angeschlossen und das ganze auf einen ca 20m entfernten Hauseingang gerichtet. Das Okular ergibt eine 10-fache Vergrößerung. Die Kamera war meine Casio Qv2900UX.


Aufnahme OHNE REFRAKTOR oder Okular, nur mit dem vollen optischen 8-fach Zoom der Casio. Das entspricht etwa dem visuellen Anblick.

Durch Fernrohr und Okular, mit minimalem Zoom der Kamera: Es wird schon detaillierter, sollte ja auch 10/8 mal größer sein.

Durch Fernrohr und Okular, mit vollem 8-fach Zoom der Kamera, sehr viel größer, viel mehr Details. Ca Faktor 7 mehr an Abmessung, ich habe wohl den Zoom nicht ganz ausgereizt.

Weitere Tests

Ein paar weitere Tests mit dem gleichen Setup:

Eine Glaskugel in Nachbars Garten, minimaler Zoom durchs Fernrohr. Vignettierung und Kissenförmige Verzeichnung wird sichtbar.

Die Glaskugel mit vollem Zoom durchs Fernrohr bei 30 Sekunden Belichtungszeit. Mit einem 8x56 waren die Details in der Kugel nicht erkennbar, wg. zu klein und zu schwach.
In ein paar Wolkenlücken konnten das System dann auch mal auf den Polarstern gerichtet werden, zuerst für Vignettierungsvergleiche:

Minimaler Zoom, Adapter ganz eingefahren ergibt die minimale Vignettierung.

Minimaler Zoom, Adapter ganz AUSgefahren ergibt sehr starke Vignettierung, die Verstellbarkeit des Adapters wird man wohl nur selten nutzen.

Am Polarstern

In Wolkenlücken wurde ein bischen am Polarstern getestet, aus dem offenen Fenster, also sicher extreme Luftunruhe:

Minimaler Zoom durchs Fernrohr, 30 Sekunden, Schärfe ist gut

stärkerer Zoom durchs Fernrohr, 10 Sekunden, Schärfe wird schlechter, asymmetrische Sternscheibchen deuten auf verkippung der optischen Achsen hin, durchziehende Wolken

noch stärkerer Zoom durchs Fernrohr, 10 Sekunden, alles wird sclechter, das muß noch mal getestet werden.

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